Unsere Kirchen

Vom Fußweg nach Essenheim bis zur Renovierung unserer Kirche

Bis in das Jahr 1896 gab es weder in Klein-Winternheim noch Ober-Olm eine evangelische Kirche. Die evangelischen Bewohner der beiden Gemeinden mussten zum Gottesdienst den Fußweg nach Essenheim auf sich nehmen, wenn sie zum sonntäglichen Gottesdienst wollten. Bis zu 11 km musste der Gottesdienstbesucher dann zurücklegen.
Bis dahin gehörten die 85 hier lebenden evangelischen Christen in beiden

Ortschaften noch zur Kirchengemeinde von Essenheim.  Die geringe Zahl an evangelischen Christen lässt sich mit den „Spätfolgen” der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 erklären. Ober-Olm und Klein-Winternheim gehörten lange zum katholischen Kurfürstentum Mainz, Essenheim dagegen zum evangelischen Herzogtum Zweibrücken-Pfalz. Die „Untertanen” mussten dem Bekenntnis des Landesherren folgen. Die Idee, dass Jeder „nach seiner Fasson selig werden” könne, musste sich erst noch durchsetzen.

Gründungsjahr der Kirchengemeinde

Es ist sicher richtig das Jahr 1896 als das „Gründungsjahr der Evangelischen Kirchengemeinde von Ober-Olm und Klein-Winternheim” zu bezeichnen. In einem angemieteten Ober-Olmer Bauernhaus fand der 1. Gottesdienst der 

Kirchengemeinde „Oberolm” und „Kleinwinternheim” am 11.10.1896 statt. Nur 2 Jahre nach der Gründung der Gemeinde, also 1898 war es dann schon soweit, dass die erste eigene „Kirche” in Ober-Olm für die evangelischen Christen zur Verfügung stand.

Bethaus

Für 6.000 Mark konnte ein Haus in der Bahnhofstraße 6 in Ober-Olm erstanden werden, das zum „Bethaus” umgewandelt wurde. 80 Gläubige fanden darin Platz und im Obergeschoss richtete man dem Kirchendiener eine Wohnung ein. Die „offizielle Genehmigung” vom Großherzogtum Hessen zur Bildung einer Evangelischen Kirchengemeinde Ober-Olm mit den „eingepfarrten” evangelischen Klein-Winternheimern wurde allerdings erst 1901 erteilt. Im gleichen Jahr wurde dem Bethaus ein kleiner Glockenturm als Dachreiter aufgesetzt. Zwei Glocken konnten darin installiert werden. Schon 1903 konnten Dank verschiedener Spenden die letzten Bauschulden getilgt werden.

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