Kirche Ober-Olm

Die eigene Kirche

Im Jahre 1960, am 30.03.1960 war es dann endlich soweit. Der Kirchenvorstand beschloss den Erwerb von Baugelände für einen „richtigen” Kirchenneubau. Mit Eigen- und Fremdmitteln wurden die Grundstücke angekauft. Der Bau eines größeren Kirchengebäudes war auch notwendig geworden, da zahlreiche Flüchtlingsfamilien evangelisch waren und die Gläubigen nicht mehr genug Platz im Bethaus fanden. Der Kaufpreis pro Quadratmeter belief sich übrigens damals auf 20 DM!

Ab 1966 wurde das Stahlbeton-Skelett des hohen Kirchenschiffes wurde ausgemauert bis zum Oberlichtband. Die Ostwand hinter dem Altar erhielt ein farbiges Glasfenster durch den Künstler Heinz Hindorf. Die Oberlichter der Süd- und Nordwand wurden farblich auf das Fenster hinter dem Altar 

abgestimmt. Der Boden wurde durchgängig mit Sandsteinplatten aus der Region belegt, auch der mit zwei Stufen überhöhte Altarbereich. Auch für den schlichten Altar und die einfache Kanzel findet der Sandstein Verwendung.

Orgel und Glocken

Ein Jahr später wird die Anschaffung der Orgel (Fa. Oberlinger, Windesheim) und des Geläutes (3 Glocken von Fa. Rinker, Sinn) beschlossen. Am 17. Oktober 1967 wohnte ein kleiner Teil der Kirchengemeinde in der Glockengießerei in Sinn dem Glockenguss der drei Kirchenglocken bei, was als ein besonderes Ereignis gewertet wurde: „Es überkommt einen ein eigenartiges, ergreifendes Gefühl, wenn der Guss mit den Worten des „Hausherrn“ beginnt: „Mit Gott fang an!“, und wenn man beim Metallfluss daran denkt, dass diese glühende Bronze dann in der Gussform festgehalten und dann erkaltet einmal die Glocken sein werden, die auf dem Turm der Heimatkirche für viele, viele Jahre läuten sollen zu Freud und Leid der Gemeindeglieder.“ Am 18. Dezember 1967 fand die feierliche Einholung des Geläuts statt. In einer Prozession mit 

Gemeindegliedern und Schulkindern wurde der mit Tannengrün geschmückte Glockenwagen von Klein-Winternheim zur Kirche gebracht. Gleichzeitig läuteten die Glocken der katholischen Kirche als freundlicher Willkommensgruß. Eine kleine Feier in der Kirche beendete den Festakt und sogleich machte man sich an die Montage der Glocken, die erstmals am Festgottesdienst des 24. Dezembers 1967 morgens um 10 Uhr in Gebrauch genommen wurden. Die kleinste der drei Glocken hat ein Gewicht von 284 kg und ist auf den Ton „c“ gestimmt. Die mittlere Glocke erklingt im Ton „b“ und wiegt 417 kg. Die größte und schwerste Glocke wiegt 631 kg und ergänzt das Geläut mit dem Ton „g“.

Die einmanualige Orgel auf der Sichtbetonempore, erreichbar über eine Sichtbetonspindeltreppe, konnte endlich 1968 eingebaut werden.

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